Banken, ein Hort der Unruhe

Banken, ein Hort der Unruhe
Stand: 27. März 2023

Es gibt weiterhin keine Hinweise auf eine systemische Bankenkrise. (Ein netter Begriff, denn er schließt einzelne Problemfälle nicht aus). Banken sind in der Regel gut kapitalisiert und die Bankenaufsicht neigt im Durchschnitt sicherlich nicht zu einem laxen Vorgehen. Trotzdem bestimmt bei Investoren Misstrauen und Argwohn das Handeln. Insbesondere Banken mit einem ausgeprägteren Geschäftsanteil im Investmentbanking werden misstrauisch betrachtet. So geschehen mit der Deutschen Bank, deren Kurs ohne guten Grund am vergangenen Freitag kräftig gefallen ist. (Kurzer Einschub: Internationales Investmentbanking hat seine Berechtigung und seinen Zweck für die Volkswirtschaften. Es ist also notwendig. Natürlich kann man sich fragen, wie viel Risiken man dabei eingehen möchte.)

Auf der anderen Seite sind die von Politik und Zentralbanken allgegenwärtigen Beteuerungen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und dass man großes Vertrauen in die Banken hat, für sich genommen alleine ein Grund, misstrauisch zu werden. Nach dem Motto, wo Rauch ist, ist auch Feuer.

Ich bleibe aber lieber bei den Fakten und die sprechen gegen eine Bankenkrise. Das bedeutet aber nicht, dass Banken ein interessantes Investment sind. Das Umfeld für Banken wird in den kommenden Monaten sicherlich nicht einfacher. Die steigenden Zinsen werden sich weiterhin auf die Qualität der Kreditbücher auswirken und die Risikovorsorge weiter nach oben treiben. Dazu kommen wohl noch kritischere Fragen der Aufsicht. Für die Konjunktur sind dies schlechte Vorzeichen, da sich die Kreditvergabe vorsichtiger gestalten wird und sich dies in alle Teilen einer Volkswirtschaft bemerkbar machen wird.

Nach den jüngsten Belastungen für den Aktienmarkt kann man – getragen von den weiterhin relativ positiven Wirtschaftsdaten – ein etwas freundlicheres Umfeld erwarten. Dies wird sich aber langsam dem Ende zuneigen. Denn die Zentralbanken müssen die Zinsen noch etwas anheben und vor allem auch einige Zeit auf dem hohen Niveau belassen. Damit sollte sich die Konjunktur abkühlen und damit auch die Inflation. Aber auch die Stimmung an den Aktienmärkten.

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