Update zur Inflation

Die Inflationsdaten für den Monat Juli sind nun für USA und dem Euroraum veröffentlicht worden. Die Entwicklungen im Juli haben gezeigt, dass sich die kräftige Aufwärtsdynamik in den USA nicht weiter beschleunigt hat, während die Inflation im Euroraum über die 2%-Marke, das Inflationsziel der EZB, gestiegen ist. Die Kernraten (Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel) sind in beiden Währungsräumen sogar leicht gefallen.

Aus dieser Entwicklung lassen sich zwar keine längerfristigen Schlüsse ziehen, aber das wichtigste Argument der Notenbanken, dass der aktuelle starke Inflationsanstieg nur ein temporäres Phänomen ist, lässt sich damit weiter unterstützen. Somit gibt es weiterhin keinen Grund, die lockere Geldpolitik zu beenden, was entsprechend die Aktienmärkte unterstützt hat.

Kurzfristig dürfte die Inflation aber ein wichtiges Thema bleiben. Die Verspannungen in den Lieferketten und die damit verbundenen hohen Preise für Vorprodukte sollten zunächst bestehen bleiben. Damit bleibt natürlich auch der Inflationsdruck auf der Konsumentenebene bestehen. Die Frage ist dabei aber immer mehr, ob die Unternehmen die höheren Einstandspreise problemlos weitergeben können, was bislang jedoch nur bedingt gelingt.

Für die mittelfristige Betrachtung dürfte der Fokus nun immer mehr auf den US-amerikanischen Arbeitsmarkt schwenken. Denn wenn die Löhne nachhaltig ansteigen, dann wird die US Notenbank sicherlich größere Bedenken über ihren bislang moderaten Inflationsausblick bekommen. Jedoch muss man hier anmerken, dass man bereits vor der Corona-Pandemie längere Zeit vergeblich auf eine höhere Lohnkostendynamik gewartet hat. Aber vielleicht hat die Corona-Krise die wirtschaftliche Struktur verändert, was sich dann auch bei den Löhnen entsprechend widerspiegeln könnte. Aber ohne solche strukturellen Effekte rechne ich nicht mit einem anhaltend kräftigen Anstieg der Lohnkosten.

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