Und plötzlich geht es ganz schnell

Und plötzlich geht es ganz schnell
Stand: 14. Mai 2021

Die Verbraucherpreise in den USA sind im April um 4,2% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit haben sich meine und die Bedenken anderer Marktbeobachter schneller bestätigt, als erwartet. Zur Zeit ist die Inflationsdynamik sicherlich durch statistische Basiseffekte etwas überzeichnet, aber einzelne Komponenten der Verbraucherpreise deuten durchaus auf eine etwas nachhaltigere Beschleunigung der Inflation in den USA hin. Bislang ist die hohe Inflationsdynamik noch kein globales Phänomen. Aber die USA ist hinsichtlich der Öffnung der Volkswirtschaft den meisten Regionen um ein paar Wochen voraus. Daher dürfte eine steigende Inflationsdynamik auch in der Entwicklung der Verbraucherpreise anderer Länder sichtbar werden. Zumal sich die Knappheit an manchen Vorprodukten ebenfalls global auswirken dürfte.

Wie hier bereits schon ein paar mal diskutiert, ist der Inflationsanstieg im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nichts Unnatürliches, sondern geht normalerweise mit der konjunkturellen Belebung Hand in Hand. Aber die Voraussetzung für einen nachhaltigen Anstieg der Inflationsdynamik sind aktuell so gut wie seit 2008 nicht mehr. Denn die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften, hohe Ersparnisse, hohe Ausgabenbereitschaft und Knappheit bei Gütern bzw. Vorprodukten ist der perfekte Cocktail für steigende Spielräume der Unternehmen, höhere Preise durchsetzen zu können.

Die Finanzmärkte reagieren mit Verunsicherung auf diese Entwicklung. Die lange Phase von sinkenden bzw. absolut niedrigen Renditen scheint vorbei zu sein. Damit deutet sich eine grundlegende Änderung einer der zentralen Steuerungsgrößen der Volkswirtschaften bzw. der Finanzmärkte an. Damit werden die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten stärker hinterfragt werden und bei einigen Unternehmen wird es sicherlich eine Neubewertung geben.

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