Die Weltwirtschaft steht vor der Wiedereröffnung. Dies ist jedoch keine überraschende Entwicklung, sondern deutete sich nun schon einige Woche an. Wie oft in solchen Prozessen ist zum Ende die Dynamik aber etwas größer, als man zunächst erwartet hat. Die Finanzmärkte haben sich darauf einstellen können und die Aktienkurse sind entsprechend gestiegen. Die Rentenmärkte sind noch etwas hin- und hergerissen zwischen Wachstum und Notenbanken, die weiterhin an der lockeren Geldpolitik festhalten. Damit blieben die Renditeanstiege zwar im Rahmen, aber ein langsamer Anstieg der Renditen scheint unausweichlich zu sein.
Auf was sind die Finanzmärkte nicht vorbereitet? Offensichtlich auf eine Mutation des Coronavirus, die die verfügbaren Impfstoffe aushebelt. Damit muss man sich aber nicht beschäftigen, da es nicht prognostizierbar ist.
Ein realistisches Szenario ist ein dynamischer Inflationsanstieg. Die Voraussetzungen hierfür sind so gut wie seit 10 Jahren nicht mehr. Globale Engpässe an Vorprodukten und gestresste Lieferketten sowie geringe Lagerbestände, hohe (unfreiwillige) Ersparnisse und Ausgabenbereitschaft; damit einhergehend größere Preisanhebungsspielräume. Die Notenbanken würden von einer überraschend hohen Inflationsdynamik auf dem falschen Fuß erwischt werden und die Zinserwartungen sollten dann kräftig steigen. Die Bewertungen an den Aktienmärkten wären mit steigenden Renditen zu hoch und die Aktienkurse würden entsprechend etwas korrigieren. Aus meiner Sicht ein sehr realistisches Szenario für die kommenden Sommermonate.
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