KI und die Zukunft der Arbeit 

KI wird die Arbeitswelt der Zukunft stärker verändern, als jede bisherige Technologie. Und es geht dabei um ganz andere Anwendungsgebiete, als die Übernahme einfacher Routinetätigkeiten.

Durch künstliche Intelligenz befindet sich unsere Welt in einem rasanten Wandel. Futurist Gerd Leonhard machte schon 2018 in seinem Buch Technology vs. Humanity zehn aktuelle Megashifts aus, die die Menschheit revolutionär verändern – von Digitalisierung über Virtualisierung und Automation bis zur Robotisierung. Bei allen diesen Megashifts spielt KI eine grundlegende Rolle. Früher haben sich große Innovationen der Menschheit über Jahrzehnte oder Jahrhunderte entwickelt, bevor sie die Gesellschaft grundlegend verändert haben. Heute wirken sie sich direkt und radikal aus.   

KI wird die Arbeitswelt der Zukunft stärker verändern als jede bisherige Technologie. Es wird nicht mehr nur darum gehen, einfache Routinetätigkeiten an die KI zu übergeben. Wissenschaftler der Universitäten Oxford und Yale haben 352 Experten befragt, in welchen Bereichen künstliche Intelligenz Menschen in naher Zukunft wahrscheinlich übertreffen wird. Die Experten prognostizierten unter anderem, dass KI im Jahr 2024 Sprachen besser als Menschen übersetzen wird. Im Jahr 2026 soll KI Uni-Aufgaben besser als jeder Student erledigen. 2027 einen LKW besser lenken können. 2049 einen Bestseller schreiben und 2053 Chirurgen übertreffen.   

Macht KI uns arbeitslos?  

Immer wenn es darum geht, sehr vielen Daten auszuwerten und zu interpretieren, übertrifft KI den Menschen.  Sie wird darum schon heute von Automobilindustrie bis Gesundheitswesen eingesetzt.  

Hier einige Beispiele:  

  • In der Automobilindustrie hängen fast alle Wettbewerbsfaktoren von der KI ab – von der Entwicklung des autonomen Fahrens über intelligente Produktion bis zu neuen Geschäftsmodellen.  
  • Im Einzelhandel verwaltet KI-Warenbestände, ermöglicht kassenlose Supermärkte, gestaltet Warenangebote nach den Bedürfnissen der Kunden und sammelt Daten für das Marketing.  
  • Im Marketing durchforstet KI vorhandene Kundendaten, um Vorhersagen über das künftige Kunden- und Kaufverhalten zu treffen. Dadurch lassen sich Marketingaktivitäten gezielt steuern.  
  • In der Finanzbranche kann KI unter anderem Betrug vorbeugen und Kreditanfragen abwickeln.  
  • Im Gesundheitswesen kann KI dazu beitragen, Krankheiten zu erkennen, Menschen besser zu versorgen und die Gesundheitsausgaben zu senken.   
  • In der Forschung kann KI dabei helfen, neue Impfstoffe zu entwickeln. Nicht umsonst hat BioNTech kürzlich den britischen KI-Spezialisten InstaDeep übernommen. Der Pharmakonzern will eine KI-basierte Plattform für die Entwicklung von neuen Impfstoffen und Immuntherapien aufbauen.   

Diese vielfältigen Anwendungsgebiete sind erst ein Anfang. Es geht nicht mehr darum, dass KI einfache Routinetätigkeiten übernimmt. Sie ist selbstlernend und kann selbstständig Verbindungen ableiten. Damit unterstützt sie Menschen auch bei analytischen und komplexeren Aufgaben und wird sich künftig noch stärker auf Berufe und Branchen auswirken – und die Arbeitswelt verändern.  

„Ich glaube nicht, dass wir durch KI in Massenarbeitslosigkeit enden, wie manche es jetzt fürchten“, sagt die Ökonomin Ines Helm. Sie hat eine Professur für KI in der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und erforscht, welche Aufgaben Algorithmen übernehmen werden und was dem Menschen dann noch zu tun bleibt. Während im Zuge der Globalisierung vor allem gut bezahlte Jobs für Geringqualifizierte verschwanden, wird der Wandel durch KI ihrer Meinung nach auch hoch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer treffen. Doch durch den Einsatz von KI entstehen neue Aufgaben. Und hoch qualifizierte Menschen werden möglicherweise besser in der Lage sein, sich daran anzupassen.  

Lesen Sie hier weitere Beiträge zu dem Fokusthema Künstliche Intelligenz.

Quellen:  

Halten Sie sich mit unserem

Alert-Abo auf dem Laufenden.

Und erhalten Sie eine E-Mail bei neuen Beiträgen.

Jetzt abonnieren