Hochwasser, Hitzewellen, Stürme, Dürren – Extremwetter gab es schon immer. Dieses Argument wird zuweilen vorgebracht, wenn am Klimawandel gezweifelt wird. Stimmt, Extremwetter gab es schon immer. Die Frage ist, wo und wie oft. Der Unterschied zwischen Wetter und Klima liegt im Betrachtungszeitraum.
Wetter ist das tägliche kurzfristige Geschehen in der Atmosphäre und lässt sich für den nächsten Tag recht gut voraussagen. Es ist warm oder kalt, die Sonne scheint, es regnet oder schneit, stürmt oder ist windstill. Wetter beschreibt also den Zeitpunkt eines Zustandes in der Atmosphäre und lässt sich von uns direkt wahrnehmen.
Klima dagegen beschreibt einen Zeitraum. Es ist die Statistik des Wetters, also das durchschnittliche Wetter über einen langen Zeitraum. Klima definiert den typischen Witterungsverlauf für eine bestimmte Region. Für Klimamodelle nutzen Wissenschaftler Wetterdaten eines Ortes aus einem Betrachtungszeitraum von mindestens 30 Jahren: Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschlagsmengen etc. Der Mittelwert aus diesen Daten zeigt, welches Klima an einem Ort vorherrscht. Die Wissenschaft kann in Deutschland dafür auf recht umfassende Datensätze seit 1881 zurückgreifen.
Ein wochenlanger Dauerregen ist ein Wetterereignis. Wenn es aber seit ein paar Jahren in einer Region häufig wochenlangen Dauerregen gibt, und das in den Jahrzehnten davor nicht so war, dann können Aussagen über das Klima bzw. den Klimawandel getroffen werden. Das macht die sogenannte Attributionsforschung. Dabei wird der Einfluss des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse wie Dürren, Hitzewellen, Kälteeinbrüche und Extremregen untersucht. Mithilfe von aufwändigen Klimamodellsimulationen versucht die Attributionsforschung abzuschätzen, inwieweit vom Menschen verursachte Klimaveränderungen Extremwetterereignisse beeinflussen.
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