Markt, Kapital und ESG

Eine nachhaltige Wirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften wird angesichts der aufgelaufenen Schäden für Natur und Umwelt immer wichtiger. Der Transformationsprozess für die etablierten Volkswirtschaften ist teilweise sehr einschneidend und sehr teuer. Für einzelnen Staaten alleine ist dies nicht oder kaum zu stemmen. Ansonsten würden die Kosten für Unternehmen und Verbraucher zu stark steigen und die entsprechenden Länder würden an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Historie der Förderung regenerativer Stromerzeugung in Deutschland ist hierfür ein gutes Beispiel.

Andere Lösungen werden also gebraucht.

Durch die Implementierung von zielgerichteten politischen Anreizen, wie festen (Verschmutzungs-) Quoten in Verbindung mit steuerlichen Anreizen oder Zuwendungen wird der Umbau von Unternehmen auch für Investoren sehr interessant. Zudem ist es auch ein Thema, was prinzipiell äußert positiv belegt ist. Entsprechend ist es nicht sehr überraschend, das ESG zwischenzeitlich zu einem Megatrend an den Kapitalmärkten geworden ist. ESG umfasst natürlich noch viel mehr als den Umbau der Volkswirtschaft hin zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell, aber es ist hierfür zu einem Schlagwort geworden. Aber mit dem Trend ESG scheint die Finanzierung der unternehmerischen Transformation gesichert zu sein. Zumal der Umbau der Unternehmen zwischenzeitlich viel weiter geht und die Beachtung von ökologischen und sozialen Aspekten neben guter Unternehmensführung zu wichtigen Kriterien bei der Bewertung von Unternehmen geworden sind.

Die Marktmechanismen scheinen also auch bei einem komplexen Thema wie ESG und der dazugehörigen Transformation zu greifen. Zumal der Umgang mit der CO2-Belastung ein Paradebeispiel für eine marktwirtschaftliche Lösung ist. Mit der Einführung des Emissionsrechtehandels in der EU in 2005 hat man einen marktwirtschaftlichen Mechanismus geschaffen, der Verschmutzung mit Treibhausgasen einen Preis gegeben hat. Durch die langsame Verknappung der Emissionsrechte steigt der Preis und der Anreiz für Unternehmen in umweltschonende Produktionsmethoden oder Verhaltensänderungen steigt entsprechend. Es zeigt sich auch hier, dass man von der Politik einen ordnungspolitischen Rahmen mit vernünftigen Anreizsystemen fordern sollte. Die daraus entstehenden Marktkräfte finden dann meist einen relativ effizienten Weg, die indirekt gesetzten Ziele auch zu erreichen. Nur bei einem offensichtlichen Marktversagen sollte man politisch durch eine entsprechende Regulierung nachsteuern.

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